Linux Distributionen: viele Wege ein Ziel

Wer sich mit Linux beschäftigt, stößt früher oder später auf den Begriff Distribution. Einfach gesagt ist dies eine besondere Bündelung von Programmpaketen, die auf einem Kernel basiert. Das eigentliche Linux ist ein solcher Kernel und stellt die Basis des Betriebssystems dar. Es ist die unterste Softwareschicht, auf der andere Programme aufbauen. Seine Aufgabe sind die Grundfunktionen eines Betriebssystems sicherzustellen. Zu diesen gehört der direkte Zugriff auf die Hardware, die Speicher-, Prozess-, Geräteverwaltung und die Dateisysteme. Alles, was nicht zum Kernel zählt wird fachsprachlich als Userland bezeichnet. Linux Distributionen bestehen also aus dem Linux-Kernel und einer Ansammlung von Programmpaketen, die für die besonderen Anforderungen des jeweiligen Betriebssystems zusammengestellt worden sind. Linux ist für Serverbetriebssysteme ebenso geeignet wie für Desktopsysteme. Die Aufgabe einer Distribution besteht im Wesentlichen darin sicherzustellen, dass sich das Betriebssystem für den jeweiligen Zweck eignet. Die Anforderungen werden bestimmt durch die Hardware und die zu erfüllenden Aufgaben, z. B. die Einrichtung eines Downloadservers oder der laufende Betrieb einer veralteten aber notwendigen Hardware.

So unterscheiden sich die einzelnen Distributionen in den Zugriffsmöglichkeiten auf das System, die einzelnen Administratorenwerkzeuge, die Möglichkeiten der Anpassung und der Erweiterung. Grundsätzlich sollten sich Linux Einsteiger beraten lassen, wenn es beispielsweise um die Einrichtung eines Servers geht oder die Frage, welchen Anforderungen dieser genügen sollte. Bei Desktopsystemen ist es seit der Einführung der Ubuntu-Distribution auch für Neulinge einfach, in die Linuxwelt einzusteigen. In der Regel sind die einzelnen Linux Distributionen gut dokumentiert. Für die Routine-Aufgaben zur Serververwaltung genügt in der Regel die Beherrschung von Linux-Befehlen. Die Einrichtung, Konfiguration und Erweiterung einer Distribution erfordert fortgeschrittene Kenntnisse und wird in der Regel von Spezialisten übernommen, die ihre Arbeit durch das Angebot dieser Leistung finanzieren.

Wer das Prinzip ein Kernel, verschiedene Distributionen verstanden hat, hat auch das Linux-Geschäftsmodell verstanden. Die Linux-Gemeinde handelt weniger mit Lizenzen, als mit Dienstleistungen. Der Support der einzelnen Distributionen ist kostenpflichtig und das erforderliche Wissen ist die Arbeits- und Existenzgrundlage der Linux-Gemeinde.