Der Verbreitung und Entwicklung des Linux-Betriebssystems wurde durch die Open-Source-Initiative möglich. Als die Marktdominanz von Microsoft im Browserbereich immer größer wurde, entschloss sich die Firma Netscape den Quellcode des damals weitverbreiteten Browsers freizugeben und zu veröffentlichen. Dadurch wurde unter anderem das Mozilla-Projekt möglich, das auch den Browser Firefox hervorbrachte. Kurz darauf entschied der Verleger Tim O‘ Reilly zusammen mit zwei Mitstreitern, dass die freie Softwaregemeinde ein besseres Marketing benötigte, was zur Gründung der Open-Source-Initiative führte. Dies führte zur Schaffung von Lizenzen, die sowohl für die Wirtschaft interessant waren und dennoch den freien Informationsaustausch der Entwicklergemeinde ermöglichten.
Open Source lässt sich als offener Quellcode übersetzen. Der Begriff beschreibt ein Arbeitsprinzip. Dieses besteht darin, dass der Quellcode eines Softwareprojekts zu jedem Zeitpunkt im Internet veröffentlich wird, um den Arbeitsfortschritt zu dokumentieren und anderen Entwicklern zugängig zu machen. Nur so konnten gemeinsame Projekte durch den weltweiten Zusammenschluss freier Gruppen ermöglicht werden, deren Mitglieder die Ergebnisse ihrer Arbeit austauschen wie Händler auf einem Basar.
Im Gegensatz dazu steht die Arbeitsweise von Firmen, die ihren Quellcode nur mit Abschluss des Projekts veröffentlichen oder wie ein Geschäftsgeheimnis bewachen. Hier beaufsichtigt ein Projektleiter die Arbeit einer geschlossenen Entwicklergruppe und fasst die Ergebnisse zusammen. Die Software kann auf diese Weise in Form von lizenzierten Kopien von einem Unternehmen vermarktet werden. Diese Arbeitsweise entspricht dem Aufbau einer Pyramide oder einer Kathedrale, an deren Spitze die Ergebnisse gesammelt werden.
Beide Philosophien führen zu naheliegenden Problemen. Auch die Arbeit an Open Source Projekten muss finanziert werden. Wird die Arbeit unter eine GNU-Lizenz veröffentlicht, schließt das auch die Veröffentlichung aller Programmmodifikationen mit ein. Ein Verkauf der Programme ist zwar möglich, die Vermarktung aber wenig attraktiv. Umgekehrt entstehen Nutzern und Entwicklern durch das Lizenzmodell oft überflüssige Kosten und die Arbeit oder der Aufbau neuer Projekte wird oft überflüssig erschwert.